SpotmyEnergy erweitert sein Home Energy Management System (HEMS) mit dem am 30. April 2025 erfolgten Release um Funktionen, die zu einem netzdienlichen und noch wirtschaftlicheren Stromverbrauch für alle Nutzer des hauseigenen Energiemanagers führen. Denn ab sofort unterstützt das System aus Smart Meter, Energiemanager und dynamischem Stromtarif die Berücksichtigung von dynamischen Netzentgelten und ermöglicht so beispielsweise sowohl das börsenpreis- als auch das netzentgeltoptimierte Laden von Batteriespeichern und Elektroautos aus dem öffentlichen Netz.
Zusätzlich bringt das Update dank der Umsetzung einer cloudbasierten Konnektivität die Erhöhung der Kompatibilität mit 36 weiteren Herstellern.
Dynamische Netzentgelte integriert
Seit dem 1. April 2025 ermöglichen die neuen Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) eine zeitvariable Ausgestaltung der Netzentgelte, um Lastspitzen im Stromnetz gezielter zu steuern. Netzbetreiber müssen nun flexible Netzentgeltmodelle anbieten, die Verbraucher mit einem auf Netzdienlichkeit angepasstem Verbrauchsverhalten finanziell entlasten.
Mit dem aktuellen Update können Nutzerinnen und Nutzer die neuen dynamischen Netzentgelte als Tarifoption wählen. Diese werden nicht nur transparent weitergegeben, sondern fließen auch aktiv in die im Stromtarif kostenfrei integrierten und KI-basierten Optimierungsalgorithmen ein. Das bedeutet konkret: Der Energiemanager berücksichtigt ab sofort bei der Steuerung von Verbrauchern, etwa der Wärmepumpe, des Batteriespeichers und bei Ladevorgängen des E-Autos, nicht nur Börsenstrompreise, sondern auch zeitvariable Netzkosten.
Dabei kommen KI-basierte Optimierungsmodelle zum Einsatz, um in einem ersten Schritt kundenspezifische Eigenstromerzeugungs- und Verbrauchsprognosen zu erstellen. Diese mathematischen Optimierungsmodelle stellen wiederum die Basis für die Erstellung der Verbrauchsfahrpläne dar und werden anschließend mit aktuellen Strombörsenpreisen und eben den dynamischen Netzentgelten angereichert.
Zusätzlich berechnet die Optimierung automatisch den zu jedem Zeitpunkt kostengünstigsten Verbrauchsfahrplan unter allen möglichen Alternativen, um jederzeit entscheiden zu können, ob ein preis- und entgeltoptimierter Netzbezug oder der optimierte Eigenverbrauch von selbstproduziertem Solarstrom finanziell lohnender ist. Ferner sorgt der im dynamischen Tarif integrierte Kostendeckel für maximale Preissicherheit.
Kosteneinsparungen im Strombezug
Durch die Integration der dynamischen Netzentgelte in Optimierung und Tarif lassen sich die Betriebskosten der verbundenen Geräte weiter senken und Netzbelastungen gezielt vermeiden. Ein Beispiel: Das Beladen eines E-Autos mit 50 kWh Strom kostet in einem klassischen Tarif rund 17,50 Euro – davon entfallen durchschnittlich 4,35 Euro auf das Netzentgelt. Im dynamischen Niedertarif nach Modul 3 reduziert sich dieser Anteil auf nur 1,30 Euro – eine Ersparnis von über drei Euro allein durch die zeitlich optimierte Netznutzung. Zusammen mit der Nutzung von stündlichen Börsenstrompreisen ließe sich der Ladevorgang, etwa in einer windigen Nacht, kostenseitig um über 50% senken.
SpotmyEnergy ist dank der eigenen Rolle als Messstellenbetreiber als einer der wenigen Anbieter im Markt in der Lage, dynamische Netzentgelte nicht nur anzubieten, sondern auch für alle Bestandskunden umzusetzen und über den hauseigenen Smart Meter abzurechnen.
Erweiterung der Kompatibilität
Ein weiteres Feature des Release Updates ist die Erweiterung der mit dem Energiemanager kompatiblen Endgeräte. Durch die Nutzung einer cloudbasierten Lösung erhöht sich die Anzahl an Schnittstellen zu Geräten verschiedener Hersteller und deren hauseigenen Energiemanagementsystemen. Mit diesem Cloud-EMS Interface erhöht das Kölner Unternehmen signifikant den Kundenkreis, den es über das Partnernetzwerk aus unabhängigen Installationsbetrieben anspricht. Darüber hinaus ermöglicht diese Verbindung zu den Backend-Systemen der verschiedenen Hersteller neue Funktionen, etwa das Auslesen des Ladezustands der Autobatterie beim Ladevorgang mit dynamischen Börsenstrompreisen und dynamischen Netzentgelten („Dynamic Charging“). Damit steigt die Nutzerfreundlichkeit bei der Einstellung der gewünschten Lademengen und -zeiten enorm. Auch das Beladen des Heimspeichers mit Netzstrom („Smart Battery“) ist nun für Systeme vieler Hersteller möglich, die zuvor nicht mit dem Energiemanager von SpotmyEnergy kompatibel waren.
Mehr Flexibilität für das Stromsystem
Georg Gaiser, Chief Product Officer bei SpotmyEnergy, ist überzeugt, dass die rasche Umsetzung der regulatorischen Neuerungen nicht nur Auswirkungen auf die eigenen Kunden, sondern auf alle Netznutzer haben wird:
„Wir sehen es als unsere Aufgabe, technische Innovationen und regulatorische Entwicklungen für unsere Kunden einfach und vor allem zügig nutzbar zu machen. Dabei hilft uns unsere Marktstellung als Messstellenbetreiber, HEMS-Anbieter und Stromlieferant, da wir neue Funktionen sofort über die gesamte Vertikale in deutsche Hauskeller ausrollen können. Mit den neuen Funktionen unseres Energiemanagers setzen wir nicht nur den nächsten Standard für intelligentes Energiemanagement und der daraus folgenden Energiekostenreduktion im privaten Bereich, sondern entlasten auch die Stromnetze. Eine einfache Rechnung: In Deutschland sind bereits heute 10,2 Gigawatt an Heimspeicherleistung installiert. Diese Leistung wird bisher überwiegend nicht netzdienlich – etwa über zeitvariable Stromtarife und dynamische Netzentgelte – beladen. Wenn wir auch nur einen Teil dieser bereits verbauten Kapazität für das Gesamtsystem nutzbar machen, erhält Deutschland einen Boost an Flexibilität, etwa um Spitzen bei der bundesweiten Solar- oder Windstromerzeugung zu kappen.“
